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Orchideen Pflege – aber richtig! Unsere Pflegetipps

Phalaenopsis, Frauenschuh, Catteleya – es klingelt bei Ihnen? Unsere Tipps für Orchideen-Anfänger und jene, die es werden wollen!
 

Die Königin der Fauna – die Orchidee und ihre Pflege

Sie ist die Königin des Grüngürtels, der Augenstern eines jeden Hobby-Floristen und der Endgegner des grünen Daumens – die Orchidee. Die Pflege dieser Zimmerpflanze fordert vom leidenschaftlichen Blumenfreund einiges. Die Orchideenpflege ist einfach etwas anspruchsvoller als die von „Anfänger-Zimmerpflanzen“.

Der Aufwand ist es aber wert. Keine andere Pflanzengattung besitzt ein solches Spektrum an Farbenpracht, Ästhetik und Strahlkraft wie die Orchidee. Wir verraten Ihnen, wie es mit der erhabenen Schönheit mit divenhaften Charakter klappt. Unsere Tipps zur richtigen

 

Arten, Standort, richtig gießen – Orchideenpflege: Alles was man wissen muss

1. Die klassischen Orchideenarten

Orchidee ist nicht gleich Orchidee! Sich jeder einzelnen Untergattung zu widmen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen. Die botanischen Lexika kennen hunderte verschiedene Unterarten der Orchidee. Doch gibt es in Deutschland eine Handvoll Dauerbrenner und Verkaufsschlager unter den Orchideen:
  • Phalaenopsis: Die unangefochtene Nummer 1! Die Nachtfalterorchidee blüht bei richtiger Pflege fast ganzjährig und ist in verschiedensten Farbvarianten verfügbar. Sie ist unser Tipp für Novizen der täglichen Pflanzenpflege. Die Phalaenopsis ist die perfekte Einsteiger-Orchidee!
  • Vanda: Die Sonnenanbeterin unter den Orchideen-Arten. Anspruchsvoll in der Pflege und heikel in der Standortwahl. Die kräftigen Farben entlohnen aber für die Mühe der Pflanzenpflege.
  • Frauenschuh: Eine sehr anspruchsvolle Orchideen-Art. Heikel im Temperatur-Management und eher für erfahrene Orchideen-Fans empfohlen.
  • Cymbidium: Die Dauerblüherin unter den Orchideen-Arten. Diese Unterart erstrahlt bei richtiger Pflege ganzjährig im bunten Blütenkleid.

2. Die Heimat der Orchidee – der passende Topf und die richtige Erde

Ordinäre Blumenerde ist einer Königin nicht würdig. Orchideen brauchen für kräftigen Wuchs und lange Lebensdauer ein spezielles Substrat. Diese Spezialerde für Orchideen ist luftiger als gewöhnliche Blumenerde. In diesem Mutterboden bildet sich weniger Staunässe und das Wurzelwerk findet optimale Bedingungen. Pflanzen Sie Orchideen im Frühjahr um! Die richtigen Handgriffe sind einfach. Entfernen Sie die alte Erde vollständig und gründlich aus dem Wurzelgeflecht und entfernen Sie abgestorbenes Wurzelmaterial mit einer scharfen Klinge. Auch in Sachen Topf sind Orchideen besondere Diven. Spezielle Orchideen-Töpfe helfen den Pflanzen beim individuellen Wassermanagement. Hierbei gilt es, auf die Eigenheiten der jeweiligen Gattung zu achten. Bewährt haben sich durchsichtige Kunststofftöpfe, um das Wesentliche – die Wurzeln – besser im Blick zu haben und natürlich die klassischen Orchideen-Töpfe aus Keramik mit integrierte Trittstufe. Diese vermeiden, dass das kostbare Wurzelwerk direkt in der Staunässe steht.

3. Der richtige Standort für die meisten Orchideen-Arten

Wo wohnt die Orchidee am liebsten? Wer sich diese Frage beantworten will, sollte sich der ursprünglichen Herkunft der Pflanzenart widmen. Die Orchidee erblüht in freier Wildbahn in Asien und Südamerika in Baumkronen. In dieser Position werden sie von den Blättern der Wirtsbäume vor direkter Sonneneinstrahlung und den täglichen Regenschauern geschützt. Die Wasserversorgung erfolgt über die Luftfeuchtigkeit des jeweiligen schwül-warmen Klimas. Das Klima einer durchschnittlichen deutschen Wohnung entspricht im Normalfall nicht ganz den bevorzugten klimatischen Bedingungen der Orchidee. Zwingend zu vermeiden ist staubtrockene Heizungsluft und viel direkte Sonneneinstrahlung. Im Schutze einer blickdichten Fenster-Sichtblende an der Nord- oder Ostseite der Wohnung oder des Hauses sollten die meisten Orchideen-Arten akzeptable Bedingungen vorfinden. Zur nächsten Heizung sollte es ein etwas weiterer Weg sein, die abgestrahlte Hitze des Heizkörpers empfinden die meisten Orchideen-Arten als störend. Hat man sich für eine Unterart der Tropenpflanze entschieden sollte man sich über die Vorlieben der Gattung informieren und einen dem entsprechenden Standort wählen. Wie so oft im Leben gilt auch hier: „Lieber dreimal nachfragen, als einmal wegwerfen!“

4. Der größte Feind der Orchidee? Staunässe und zu viel Wasser

Der schnellste Weg, eine Orchidee in eine tote Orchidee zu verwandeln, ist gestaute Nässe im Topf und im Wurzelwerk. Gestautes Wasser im Pflanzgefäß oder im Übertopf führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Abfaulen der Wurzeltriebe und einem Absterben der Pflanze. Achten Sie mit Argusaugen auf den Wasserstand der Pflanze und vermeiden Sie Staunässe um jeden Preis. Selbst bei Wässerung via Sprühflasche kann sich aufgestaute Nässe im Pflanzengefäß bilden! Die Feuchtigkeit kann sich an Außen- und Innenblättern sammeln und sich am Wurzelknäuel stauen.
 

5. Die richtige Wasserversorgung für unsere Orchidee

„Wasser marsch!“ ist definitiv die falsche Devise in Sachen „wie gieße ich meine Orchidee?“. Die Grundregeln für die gängigsten Orchideen-Arten sind einfach. Gießen Sie Ihre Diva eher in den Morgenstunden. Verwenden Sie Wasser mit Zimmertemperatur und machen Sie sich die Mühe kalkarmes Wasser zu verwenden. Ihr Fauna-Schatz wird es Ihnen mit herrlicher Blütenpracht danken! In den Sommermonaten ist Regenwasser eine hervorragende Alternative zum aufwendigen Entkalken. In Sachen „Bewässerung“ gibt es unterschiedliche Methoden: Abduschen, direkte Luftfeuchtigkeit via Sprühflasche, das Wässern des Wurzelwerks durch ein kurzes Tauchbad oder das Gießen mit einer schmalhalsige Kunststoffkanne. Die perfekte Methode ist abhängig von der jeweiligen Gattung. Vor Kauf sollte man sich genauestens über die bevorzugte „Trinkvariante“ informieren. Auch wenn Sie es nicht mehr lesen können – vermeiden Sie Staunässe!

6. Der richtige Dünger für die Orchidee

Geht es ans Düngen, sollten man sich nochmals den originären Standort der Tropenpflanze ins Gedächtnis rufen – tropische Baumkronen. In freier Wildbahn ist die Versorgung mit Nährstoffen eher spärlich. Aus diesem Grunde ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Orchidee in eher mikroskopischen Dosen zu düngen ist. Spezieller Orchideendünger versorgt die Pflanze mit einem eher minimalistischen Nährstoffpaket. Grundsätzlich gilt: Übertreiben Sie es nicht! Hocheffiziente Dünger, die sich im Wurzelwerk oder im Substrat ansammeln, bringen die Pflanze sehr schnell an Ihre Schmerzgrenze und im schlechtesten Fall in die ewigen Jagdgründe. Lassen Sie also in Sachen Düngemittelkonzentration Vorsicht walten und gehen Sie mit Fingerspitzengefühl an die Nährstoffversorgung.

7. Der richtige Schnitt – die Pflege der Orchidee

Auch eine Diva hat in regelmäßigen Abständen einen Haarschnitt nötig. Grundsätzlich schneiden wir Orchideen nach der Blüte. Hierbei gilt es darauf zu achten, ob das heimische Modell gegebenenfalls eine „Mehrfachblüherin“ ist. Schneiden Sie die jeweiligen Triebe nicht zu weit zurück, um eine Nachblüte nicht im Keim zu ersticken. Abgestorbene Blätter, braun-tote Triebe und abgestorbene Luftwurzeln gilt es mit Fingerfertigkeit zu entfernen. In Sachen Luftwurzeln sollte geprüft werden, ob diese noch „am Leben“ ist. Einfach mit Wasser besprühen und prüfen, ob sich die Wurzel grün färbt. Bleibt Sie im „kargen“ Farbton, ist die Wurzel abgestorben und muss entfernt werden. Manche Orchideen-Arten haben wuchernde Luftwurzeln. Diese lebendigen Triebe sollten nur im absoluten Notfall zurückgeschnitten werden. Auch hier haben unterschiedliche Orchideen-Arten unterschiedliche Vorlieben. Bevor Sie also mit scharfer Klinge auf eine Orchidee losgehen, informieren Sie sich über die speziellen Schnitt-Richtlinien der jeweiligen Art!

 

Märchenhaft schön und manchmal schwierig – die Orchidee

Mit den richtigen Handgriffen und einer notwenigen Portion Infomaterial lässt sich Wohnung und Haus mit dem speziellen Charme einer Orchidee um eine gehörige Portion Schönheit erweitern. Um graue Haare und den braunen Daumen zu vermeiden, gilt es weise, zu wählen. Nicht jede Gattung der Tropfenpflanze, wird in Ihrem Zuhause erblühen. Der örtliche Blumenladen und die jeweiligen Floristik-Betrieben informieren Sie sicherlich gerne über das „passende Modell“ und die notwenige Pflege. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen und wünschen viel Erfolg bei der Aufzucht einer echten Diva!